Rezensionen / Presse zu «ZüriWest - am Blues vorus»
Adrian Zurbriggen, "Berner Zeitung", 3. Juli 2002
Aus dem Innenleben einer Band: Der Dokfilm «Züri West - Am Blues vorus» feiert heute in Murten Premiere.
«Züri Wescht isch en auti Maschine wo louft u louft u louft», pflegt Kuno Lauener den Text des Züri-West-Hits «Blues» von 1994 auf der Bühne jeweils leicht abzuändern. In der Tat: Seit nun schon 17 Jahren gibts die Band, die meisten davon lief sie ganz vorne an der Spitze der Schweizer Rockszene mit. Jüngst, im Jahr 2000, geriet der musikalische Dauerläufer ins Stottern: Gitarrist Peter von Siebenthal und Bassist Martin Gerber verliessen die Band; mit dem Zuzug von Tom Etter (Gitarre), Jürg Schmidhauser (Bass) und Oli Kuster (Tasten) mussten sich auch die verbliebenen Bandmitglieder Lauener, Markus Fehlmann (Gitarre) und Gert Stäuble (Schlagzeug) neu orientieren.
Dieser mitunter schwierige Weg zur ersten gemeinsamen Platte als Sextett, «Radio zum Glück», steht im Zentrum des Dokumentarfilms «Züri West - Am Blues vorus». Die Filmerinnen Annina Furrer und Regula Begert begleiteten die neuen Züri West während längerer Zeit - so auch in den Übungsraum im 3. Untergeschoss der Genfer gasse. Dort durften sie ihre Kamera auf Laueners Gesicht halten, als der seinen angestrengt zuhörenden Kumpels ein rudimentäres Demo vorspielt, das er irgendeines Nachts in irgendeinem Zustand mit der Idee eines Songs besungen hat. «Dr Refrain isch ä chly Scheisse» wirft er unsicher mehr fragend als feststellend in die Runde. Nie sei er so nervös, wie in diesem Moment der totalen Blösse, gesteht er später - nervöser als auf der Bühne, wo er vor Nervosität jeweils zu implodieren scheint. Die Nervosität legt sich, als die Band das Fragment dann sachte suchend zu einem Song, der später auf der Platte «Geburtstag» heissen wird, zu formen beginnt.
Diese Szenen aus dem Innenleben einer Band sind die intimsten Momente des Films. Sie wirken intimer als jene Interviews, die Furrer und Begert in den Stuben der Bandmitglieder drehen durften und in denen etwa Lauener vor seinem mit bunten Hemden bestückten Wäscheständer übers (Un-)Glücklichsein referiert oder Fehlmann die Kochkelle schwingend seine symbiotische Quasi-Bruder-Beziehung zu Lauener erläutert. Fast nebenbei kitzeln die Filmerinnen Erstaunliches aus den Züri Westlern: Wenn Lauener abgeklärt und nüchtern erklärt, warum nach dem freiwillig ausgestiegenen Peter von Siebenthal Martin Gerber zwangsweise «über die Klinge springen musste», oder wenn er und Stäuble krankhaft dünnhäutig reagieren, als sie mit Kritik konfrontiert werden - dann wirkt das zwar nicht gerade vorteilhaft, aber sehr ehrlich. Das kommt dem Film und seiner Authentizität zugute: Lauener und Co. werden nicht bloss als Stars abgefeiert. Stimmig verweben die beiden Filmerinnen die Einzelinterviews und Szenen des kreativen Prozesses mit Bildern vom Tourneeleben. Die dazwischen montierten Konzertmitschnitte bilden sozusagen den Soundtrack des neunzigminütigen Streifens.
In einem längeren Exkurs wird schliesslich mit zum Teil unveröffentlichtem Archivmaterial etwa vom legendären «Splendid»-Auftritt und in Gesprächen mit ehemaligen Wegbegleitern die Entstehungsgeschichte der Band in den bewegten Achtzigern nacherzählt.·
Irene Genhart, "20minuten", September 2002
Geili Sieche – absolut filmriif
Mit «Züri West – am Blues vorus» legen Annina Furrer und Regula Begert ein gelungenes Band-Porträt vor.
«Geili Sieche» steht auf dem aktuellsten «Züri West»-T-Shirt. Man kann das kommentieren wie man will. Kann es unter dem Siegel «stinkenden Eigenlobs» als überheblich abtun, oder es zusammen mit der Schweizer Musikkritikerschaft, die in diesem Dokuporträt von Annina Furrer und Regula Begert auch anzutreffen ist, als ein Zeichen fürs Alt-Werden so genannter Profi-Jugendlicher interpretieren. Man kann es aber auch als das nehmen, was es ist: ein kleiner, unverschämt ausgedrückter Fact. «Züri West», 1983 auf den Flügeln der «Bewegig» in Bern entstanden, sich damals für die Anliegen der Jungen engagierend, gleichwohl aber keine «politische Band», ist bis heute eine der erfolgreichsten, schmusigsten und schmissigsten Musikgruppen der Schweiz. Ein Pop-Phänomen, wie es Helvetien noch nie erlebte und das in einem Film zu ehren an der Zeit ist.
Das Gruppengefühl im Vordergrund
«Züri West – am Blues vorus» hängt sich auf an der Arbeit an der CD «Radio zum Glück und der anschliessenden Tournee. Parallel zu den einzelnen Songs, deren Entstehung vom spätnachts auf den Telefonbeantworter aufgenommenen Ideen-Geklimper bis zur Fertig-Abmischung im Studio verfolgt wird, wird die Geschichte der Band eingeblendet: In Gesprächen mit den Ur-Züri-Westlern – dem Bandleader Kuno Lauener und dem Gitarristen Markus Fehlmann – aber auch in Unterhaltungen mit Ex- und Neumitgliedern. Dabei kommt – welche Wohltat! – kaum Privates zum Zuge, sondern das, was die Band und ihre Musik ausmacht: das Gruppengefühl, die Auseinandersetzung mit Musik und Texten und dem aktuellen Alltags-Geschehen in der Schweiz. Auch die Lebensphilosophie des Rock’n’Rolls, die jedem Musikerleben zu Grunde liegt, in der kleinen Schweiz aber nur begrenzt gelebt werden kann. Und für eine in Mundart singende Schweizer-Band im Ausland kaum verwirklichbar ist.
Ergänzt haben die Filmemacherinnen die aktuellen Konzert-Mitschnitte, Interviews und Dokaufnahmen aus Proberaum und Studio mit Archiv-Materialien. Dazu gehören Konzert-Mitschnitte, unter anderem vom «Splendid»-Konzert im Oktober 1985, der Videoclip zum verschenkten Herz aus dem Jahr 1994, TV-Auftritte.
Eine kleine und dank dem charmanten Freimut von Lauener und Co. Auch erstaunlich humorvolle Tour d’Horizon durch ein Stück Schweizer Rock-Geschichte ist «Züri West – am Blues vorus», das gelungene Porträt der noch immer heissesten Schweizer Mundart-Pop-Rock-Band.
Brigitta Niederhauser, "Der Bund", 5. Juli 2002
Züri West - wie man sie zu gut kennt
Wunderbare Schätze wurden für den Dokumentarfilm «ZüriWest - am Blues vorus» gehoben, der an der Expo.02 in Murten uraufgeführt worden ist. Doch im Kontrast zu diesen Trouvaillen wirken die aktuell gedrehten Szenen über die Berner Band allzu harmlos.
Wo liegt Züri West? Die beiden jungen Fernsehjournalistinnen Annina Furrer (31) und Regula Begert (34) haben sich für den Dokumentarfilm «ZüriWest - am Blues vorus» aufgemacht, die Koordinaten der Band ausfindig zu machen, die ihre Pubertät entscheidend mitgeprägt hat.
In einer Zeit des grossen Umbruchs ist die Band beobachtet worden; bei der Produktion der jüngsten CD «Radio zum Glück» und auf der anschliessenden Tournee. Gehört doch neben Kuno Lauener einzig noch Gitarrist Markus Fehlmann zu den Gründungsmitgliedern; Gert Stäuble ist 1994 zur Band gestossen, und mit dem Schaffhauser Tom Etter und den beiden Bernern Oli Kuster und Jürg Schmidhauser ist die Hälfte der aktuellen Formation erst seit gut einem Jahr dabei.
Eine spannende Ausgangslage. Auf der einen Seite das Phänomen Züri West, verkörpert vor allem von Kuno, dem es bis heute gelungen ist, sich allen Klischees zu entziehen. Auf der andern Seite eine Band von sechs ausgeprägt kreativen Musikerpersönlichkeiten, deren grosse Komplizenschaft in allen Momenten spürbar ist, zwischen denen sich aber noch keine Routine breit gemacht hat. Und ein Film über Züri West wäre eigentlich schon längst fällig gewesen. Spiegeln sich doch in der gut 17-jährigen Geschichte einer der erfolgreichsten Schweizer Bands die gesellschaftlichen Veränderungen hierzulande genauso wie die Umwälzungen in der Musikwelt.
Rockstarsehnsucht
Eine nicht mehr blutjunge Band ist unterwegs zu einer Destination, die jeder der sechs anders definiert. Eine Befindlichkeit, welche im Film die Szenen aus dem Bandbus am eindrücklichsten illustrieren, wenn durch enge Bergtäler gekurvt wird und der Blick in die Weite so cool versonnen ist wie der Schlager aus dem Autoradio sentimental. Rock’-n’-Roll-mässig on the road zu einem Festzelt, wo die Stimmung so aufgekratzt ist, als würden die Paldauer erwartet. Ob über den endlosen Zungenkuss eines exhibitionistischen Pärchens im Publikum philosophiert wird oder jeder für sich allein tagträumt - diese Momente voll Busgeborgenheit und Rockstarsehnsucht gehören zu den gelungensten Szenen des Films.
Weit weniger authentisch und stimmig sind aber die übrigen aktuell gefilmten Episoden. Obwohl die Band in ziemlich intimen Situationen zwischen Hotelzimmer, Übungskeller und Pissoir gezeigt wird, wirken diese über weite Strecken irritierend plakativ und inszeniert. Zu präsent ist offenbar die Kamera gewesen, und nicht eingestellt hat sich jene Vertrautheit zwischen Filmteam und Band, die Studioleuchten und rote Lämpchen mühelos ausgeblendet hätte. Seltsam abgeklärt und distanziert wirken die verschiedenen Statements, die von keinerlei Nachhaken aufgebrochen werden.
Chaos und Energie
«Bern ist gut zum Heimkehren», sagt Kuno Lauener einmal und schaut dabei mit seinem unnachahmlichen Blick in die Kamera, oder «ich beziehe meine Energie aus dem Chaos». Lauter Sätze, die im ersten Moment zwar ganz cool tönen, denen aber das Bedeutungsschwangere überhaupt nicht bekommt, das sich einstellt, wenn die Kamera allzu lange an ihnen hängen bleibt.
Nicht weniger gekünstelt wirken auch die übrigen Aussagen, mit denen versucht wird, dem Phänomen Züri West auf die Spur zu kommen: Vom einstigen Manager über die beiden ausgestiegenen Drummer bis zu glühenden Fans und nüchternen Musikkritikern kommen zwar die unterschiedlichsten Positionen zu Wort. Brav aneinander gereiht ergeben sie zusammen mit den wenig berauschenden und durch und durch konventionell gefilmten Konzertausschnitten ein liebenswürdig harmloses Bild einer der aufregendsten Schweizer Bands.
Korrigiert wird dieser Eindruck von den flirrenden Aufnahmen aus Kunos digitaler Kamera und von den Archivaufnahmen, wunderbare Schätze aus den Tiefen von Fernsehen DRS. Wie Züri West mit ihrer Playback-Show die SF-DRS-Vorgaben unterlaufen, gehört ebenso zu den Highlights wie die Videoaufnahmen von den Auftritten im bewegten Bern der Achtzigerjahre.
Lauter Dokumente, die leider die Versäumnisse des Films noch offensichtlicher machen: Warum findet zum Beispiel keine direkte Konfrontation zwischen dem von «seiner» Band so enttäuschten Musikjournalisten und Kuno statt? Nicht wenige solcher viel versprechender Reibungsansätze sind auszumachen, die das bekannte Image der Band aufgesprengt und den wahren Koordinaten der Band auf die Spur gekommen wären.
Markus Ganz, "Neue Zürcher Zeitung", 12. September 2002
Die halbe Deutschschweiz summte 1994 die Melodie von «I schänke dir mis Härz», der Öffentlichkeit haben die Berner Musiker ihr Herz aber bisher nicht geöffnet. Annina Furrer und Regula Begert zeigen in ihrem Dokumentarfilm «Züri West - am Blues vorus» nun erklärtermassen die persönliche Seite der Band. Sie beobachteten die Musiker rund um die Produktion von deren letztem Album, «Radio zum Glück», das die Band durch einen grossen Besetzungswechsel stark veränderte. In stimmungsvollen Bildern wird Züri West im Studio, auf und hinter der Bühne sowie auf der Heimfahrt nach Konzerten gezeigt; mit Rückblenden aus dokumentarischem Material wird auch die Geschichte der Gruppe aufgerollt. Im Zentrum stehen jedoch die Gespräche mit ehemaligen und heutigen Musikern sowie Personen aus ihrem Umfeld. Sie bringen einem wohl die Charaktere der Musiker näher, lassen die komplizierte Bandchemie erahnen. Doch sagen gerade die Musiker in ihrer meist unverbindlichen, unbeholfenen Art nur wenig aus über die erstaunliche Wirkung der Songs und insbesondere der Texte; kein Wunder, wurde doch kaum nachgefragt, schon gar nicht hinterfragt.
Es bleibt dem Zuschauer ein Rätsel, wieso aus der punkigen und politischen Szeneband von Mitte der achtziger Jahre ein Pop-Phänomen werden konnte. Leider werden auch die Meinungen von zwei Kritikern, die im Film weiterreichende Aspekte ansprechen, nicht näher diskutiert. Selbst hübsche Anekdoten können deshalb nichts daran ändern, dass der Film zunehmend langatmig wird. Er ist zu stark von der Begeisterung der Filmemacherinnen für die Gruppe geprägt; entsprechend dürfte er auch nur für Fans spannend sein.
Tina Uhlmann, "Berner Zeitung", 25. Oktober 2002
Züri West mal nicht auf der Bühne, sondern im Kino: «Am Blues vorus» läuft nun auch in Bern. Annina Furrer und Regula Begert haben alles Können und viele Emotionen in ihren Erstling gesteckt.·
Viele wollten Züri West schon filmen, euch hat die umworbene Band schliesslich rangelassen. Warum?
Regula Begert: Vielleicht, weil sie keine Angst vor uns hatten? Oder weil sie uns eine Chance geben wollten - wir stehen noch am Anfang, «Am Blues vorus» ist unser erster Kinofilm.
Um ihn zu drehen, seid ihr ins Herz eines gestandenen Männerbundes vorgestossen. Was hat euch daran interessiert?
Annina Furrer: Man kennt Züri West auf der Bühne, mich hat es interessiert, einmal dahinter zu blicken. Was den Männerbund betrifft: Den habe ich mit Augenzwinkern zu zeigen versucht. Ist doch herzig, wie sie vor dem Konzert rumzappeln, die Szene mit dem Boxsack, dieses ganze Machogehabe. Aber das war nicht das Hauptthema. Ich bin mit dieser Band gross geworden, mein Ziel war es, den Groove rüberzubringen, der mich seit so vielen Jahren beeindruckt.
Aber der Groove der heutigen Züri West ist nicht derselbe wie zu bewegten Zeiten!
Furrer: Natürlich nicht. Sie haben sich verändert, ich habe mich verändert. Für mich ist Züri West eine Band, die mit ihren Fans «erwachsen» geworden ist.
Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, Züri West ins Kino zu bringen?
Furrer: Die konkrete Idee ist aus einer Kette von Zufällen entstanden: Ein Kameramann, den ich kenne, hat mit Züri West einen Videoclip gedreht und mich drauf gebracht. Dann lernte ich Regula kennen, die privat einen Draht zur Band hatte.
Begert: Wir waren uns einig, dass Züri West eine bedeutende Band ist und einen Film mehr als rechtfertigt. Aus einem abendlichen Gespräch am Küchentisch wurde schliesslich ein eineinhalbjähriges Projekt.
Ist ein privater Draht nicht eine etwas heikle Voraussetzung, um einen differenzierten Dokfilm zu drehen?
Begert: Wir haben dem Rechnung getragen, indem wir die Aufgaben entsprechend verteilt haben. Die Interviews mit der Band hat Annina gemacht - sie konnte viel unvoreingenommener fragen als ich. Ich kenne aber den Hintergrund der Gruppe besser, konnte Inhalte einbringen und Annina Tipps geben, wie sie an die Leute herankommt, ohne sie gleich zu vergraulen.
Und? Hats geklappt?
Begert: Ich denke schon. Obwohl wir die Band nicht geschont haben. Wir haben von vornherein klar gemacht: Wir wollen was von euch, ihr müsst uns was geben. Wir kommen nicht, um euch als Helden abzufilmen! Annina musste manchmal ziemlich um die Intimität kämpfen, die jetzt in vielen Statements drin ist.
Ist «Am Blues vorus» denn nun ein von der Band autorisierter Film oder nicht?
Begert: Wir haben mit der Band abgemacht, dass sie uns während des Drehs stoppen können, wenn jemandem eine Situation unangenehm wird. Umgekehrt haben wir darauf bestanden, dass das gefilmte Material am Schluss nicht zensuriert wird.
Wie hat die Band sich konkret verhalten?
Furrer: Ich erinnere mich nur an ein einziges Veto während des Drehs - und wir haben 30 Tage lang gedreht.
Und am Schluss?
Furrer: Da gab es noch Diskussionen, weil jemand nicht immer derjenige sein wollte, der motzt, und wir haben eine zusätzliche, humorvolle Sequenz mit ihm eingebaut. Und bei den Songs, die wir kürzten, haben die Musiker beim Schnitt geholfen - so, dass es ihnen «nicht wehtat».
In eurem Film kommen auch kritische Stimmen vor, doch den letzten Spruch hat immer Kuno Lauener. Warum?
Furrer: Wir haben uns mit der Band solidarisiert. Wir haben diesen Film nicht gemacht, um sie zu demontieren. Es ist ein Film von Fans für Fans. Deshalb haben wir Lauener die Punkte einsacken lassen statt zum Beispiel Journalist Bänz Friedli, der sich kritisch äussert.
Wie geht ihr selber um mit Kritik, der euer Film während der Openairsaison ja schon ausgesetzt war?
Begert: Mich interessiert, was so geschrieben wird. Ich kann Kritik vielleicht auch besser wegstecken als Annina, weil der Film künstlerisch eher ihr Werk ist.
Furrer: Ich stelle hohe Ansprüche an mich, zweifle permanent an mir, wenn ich am Arbeiten bin, und dann tuts mir extrem weh, wenn meine Arbeit verrissen wird. Jetzt, wo die Premiere bevorsteht, möchte ich am liebsten abhauen.
Und was tut ihr?
Begert: Bleiben. Hinstehen. Unseren Film verkaufen.
"film demnächst", Oktober 2002
Züri West
Aus dem Innenleben einer Band: Der stimmige Dokfilm über eine der erfolgreichsten Rockformationen des Landes erfreut nicht nur mit toller Musik, witzigen Sidelines und spannenden Erinnerungen, sondern auch mit ehrlich-intimen Momenten.
Dieser mitunter schwierige Weg zur ersten gemeinsamen Züri-West-Platte als Sextett, «Radio zum Glück», steht im Zentrum dieser filmischen Doku. Die Filmerinnen Annina Furrer und Regula Begert begleiteten die neuen Züri West während längerer Zeit: bei der Sound-, Stil- und Gemeinsamkeitsfindung im Übungsraum genauso wie auf Tour oder beim persönlichen Gespräch vor dem heimischen Wäscheständer. Manch spontane Äusserung, Überraschendes und Erstaunliches, manch ehrliche, direkte Bemerkung, Anflüge von Dünnhäutigkeit und Sinnfindung haben den Filmschnitt überlebt und sind letztlich das Herz eines Films, der nicht einfach als plattes «Starporträt» daherkommt, sondern uns stimmig und authentisch Menschen näher bringt, die nach wie vor zu träumen wagen.
Zu aktueller Befindlichkeit und zum kollektiven und individuellen Bilder-, Gedanken- und Soundfresko kommen Konzertmitschnitte, Erinnerungen ehemaliger Weggefährten und zahlreiche, teils unveröffentlichte Archivbilder.
Thomas Kramer, "TagesAnzeiger"
Ein Puzzle aus Interviews, Archivmaterial, Nachdenklichkeit und viel Musik. Der Film vermittelt Absichten, Ansichten und Einsichten aus 17 Jahren Bandgeschichte
Esther Banz, "WochenZeitung"
Bewegende Momente mit einer bewegenden Band - ZüriWest in voller Schärfe!
SonntagsZeitung"
Ein ebenso stimmungsvoller wie informativer Film