Interview mit Regisseur Enzo d'Alò

Was hat dich dazu inspiriert, dich vor fünf Jahren an das ehrgeizige Projekt zu wagen, einen abendfüllenden Zeichentrickfilm für Kinder zu realisieren?
Eigentlich begann ich mich mit der Geschichte des "Blauen Pfeils" auseinanderzusetzen, als ich meiner Tochter Alice die Abenteuer der Spielsachen und des kleinen Francesco aus dem Buch von Gianni Nodari vorlas. Beim Erzählen habe ich spontan Neues dazu erfunden. So entstand im Grunde die erste Drehbuchfassung meines Films.


Welches waren die kreativsten Arbeitsphasen?
Der kreativste Moment war für mich das Storyboard, vor allem deshalb, weil von dem Zeitpunkt an, in dem das Storyboard steht, am Konzept nicht mehr viel verändert wird: es ist der wichtigste Teil der Regiearbeit.
Die Aufnahme der Stimmen war eine gefühlsbetonte Phase, weil hier die Figuren durch die Stimmen ihren Charakter und ihre Persönlichkeit erhielten. Als mir der Verantwortliche für das Casting, Tim Reid, verschiedene Stimmen vorstellte, wählte ich natürlich jene aus, die meinen Vorstellungen am nächsten kamen. Als dann die Schauspielerinnen und Schauspieler erstmals vor uns standen, war ich perplex: physisch waren sie mit den Figuren sozusagen identisch, die Paolo Cardoni gezeichnet hatte und denen sie ihre Stimme geben mussten!
Schliesslich war auch die Schnittphase eine sehr kreative Zeit, als der Film seine endgültige Gestalt angenommen hat.


Welches war dein Verhältnis zu den anderen Künstlerinnen und Künstlern?
Tja, ein berühmter Autor hat einmal gesagt, die Gabe eines Regisseurs sei es, sich mit Leuten zu umgeben, die noch begabter seien als er selbst. Ich glaube, ich war in dieser Hinsicht sehr verwöhnt: meine Equipe war wirklich aussergewöhnlich. Ich habe mich bemüht, im Einklang mit den anderen zu arbeiten, indem ich all das von ihnen nahm, was meine Arbeit verbessern konnte. Ich muss sagen, dass meine Sichtweise sich in fast wunderbarer Weise mit derjenigen Paolo Contes traf, auch mit denen Umberto Marinos oder Paolo Cardonis und der anderen. Mit Silvio Pautasso habe ich sehr intensiv zusammengearbeitet, wir haben täglich jede einzelne Zeichnung besprochen. Auch er hat sein Bestes für diesen Film gegeben.

SIDE B