Anmerkungen der Regisseurin Bettina Oberli zu «Ibiza»
Ninas Geschichte kann ich gut nachempfinden - ich bin selber in Meiringen, wo Nina anstelle von Ibiza hinfahren muss, aufgewachsen. Sie muss sich in diesem Dorf im Berner Oberland nicht nur mit dem Erwachsenwerden auseinandersetzen, sondern zusätzlich mit dem Exponiert- und Alleinsein. Ihre Wunschträume und auch die Bilder, die sie in ihr Tagebuch einklebt, erweisen sich als Illusion. Eine Erfahrung, die für mich mit dem Beginn des Erwachsenseins zu tun hat: Wie geht man damit um, dass man immer wieder nach „Ibiza“ gehen will und schliesslich in „Meiringen“ landet?
Der Aufenthalt auf sogenannten „Partyinseln“ wie Ibiza wird von jungen Leuten oft dazu benutzt, einen Initiationsritus zu durchleben. Nina macht Meiringen zu ihrem Ibiza - sie wird durch ihre Erfahrungen in dem Dorf reifer, aber anders, als sie sich das vorgestellt hat.